Abrupt bremste der silberne Wagen neben mir. Ich hörte, wie ein Fenster heruntergefahren wurde. Dann schallte ein "Junge Frau" an meine Ohren. Ich war gerade auf dem Weg ins Dorf, um im nahegelegenen Lebensmittelmarkt ein paar Einkäufe zu erledigen.
Der Autofahrer, ein Herrn in den Sechzigern, beugte sich weit über den Beifahrersitz in meine Richtung. "Meike Mösch ?" freundlich schaute er mich an. "Nein, Nina Kather" war mein erster Reflex, den ich just noch neben einem Grinsen unterdrücken konnte. "Können Sie mir sagen, wo ich Meike Mösch finde ?" wiederholte er im ganzen Satz. "Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Tut mir leid". Der nette Herr schien in Nöten. "Haben Sie eine Straße ?" Ich war bemüht, dem Verzweifelten zu helfen. "Nein, sie hat nur gesagt, ich müsse bei Firma XY rechts abbiegen". Er überlegte kurz, dann erhellten sich seine Gesichtszüge: "Sie hat ein Carport ... und Kinder", gab er seine geringen Anhaltspunkte weiter. Wieder musste ich mir ein Lachen verkneifen. Obwohl, er tat mir leid. Aber Hilfestellung war in diesem Fall unmöglich. Ich entschuldigte mich bei ihm. Er schien das jedoch locker zu sehen. "Macht nichts, ich werde sie schon finden ... trotzdem vielen Dank". Er lächelte freundlich und schaltete in den vierten Gang ... ich sah nur noch die Rücklichter.
Im Nachhinein hoffte ich, dass er Frau Meike Mösch gefunden hat. Leider - das muss ich noch anfügen - weiß ich nicht, um welche Konstellation es sich bei den beiden gehandelt hat. Das hätte mich schon brennend interessiert ...
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