Siedend heiß fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich hatte die ultimative Idee. Dass ich darauf nicht schon viel eher gekommen war.
Um meine inzwischen latenten Kenntnisse wieder zu aktivieren, fing ich wieder mit intensiven Proben an. Der erste Advent stand kurz bevor und ich übte Weihnachtslieder wie jedes Jahr. Obwohl man diese Lieder nur einmal im Jahr spielte, war ziemlich viel "hängen geblieben". Ich war beeindruckt von meinen Fähigkeiten. Perfektion wäre zu viel gesagt. Jedoch kamen mir die Griffe nach einiger Zeit wieder ins Gedächtnis und das Ergebnis konnte sich hören lassen. Wenn man zudem bedenkt, dass ich beruflich überhaupt nichts mit Musik zu tun habe und reine Hobby-Musikerin bin, die noch nicht einmal regelmäßig übt. Mit jedem neuen Takt wurde ich mutiger. Und dieser Mut beflügelte mich zu meiner Idee: Schon lange war ich in meinem Beruf unzufrieden. In der Starrheit meiner Tätigkeiten fühlte ich mich unausgefüllt. Kreativität? - Weit gefehlt. Meine Neigungen zur Kunst sollte ich ernst nehmen und sie forcieren. Wenn nicht jetzt, wann dann? Vor meinem geistigen Auge stellte ich mir das phänomenal vor: Festliche Roben als Berufskleidung, Millionen Menschen, die andächtig lauschen, einfach wunderbar ...
Mit durchaus ausbaufähigen Kenntnissen auf meinem Instrument sollte ich mich bei einem der namhaften Orchester bewerben und so manchem (Weihnachts)Konzert ein "I"-Tüpfelchen aufsetzen. Vielleicht räumte man mir dann noch die Chance diverser Solopartien ein ...
Na denn ...
PS.: bei meinem (ersten) Instrument handelte es sich um meine C-Flöte aus Grundschulzeiten ...
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