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Die Strafe läßt nicht auf sich warten

Sonderbare Welt ...  

Etwas fehlte. Obwohl ich gemütlich war. Ich saß auf dem Sopfa und wartete auf das Abend-Programm. Nebenbei löffelte ich mein Dessert. Der Vorspann eines hochgelobten, vielfach angepriesenen Thrillers der Sonderklasse flimmerte bereits über den Bildschirm. Weil ich diese Filme liebe, wollte ich den Anfang auf keinen Fall verpassen. Mein Nachtisch schmeckte mir nicht, dabei mochte ich es (fast immer). Nur jetzt schmeckte es einfach nur fad. Ohne zu überlegen, sprang ich auf, wetzte in die Küche und langte im großen Eckschrank nach den Gewürzen, um meinem Apfelmus etwas mehr Geschmack zu verleihen. Blindlings fingerte ich nach der kleinen Streudose und würzte meinen Nachtisch mit einer dicken Schicht Zimt. Ich freute mich auf ein besseres Geschmackserlebnis. Um ja keine Szene zu verpassen, da schon der Beginn aufregend war und viel Spannung versprach, passierte das Alles in Windeseile. In Nullkommanichts nahm ich wieder meinen Platz in der ersten Reihe ein und verfolgte das dramatische Geschehen mit einigem Herzklopfen. 

Der laute, verzweifelte Schrei der Protagonistin wurde nur von meinem Aufschrei übertroffen. Ich musste an mich halten, um nicht in hohem Bogen meinen letzten Happen auszuspucken. Offensichtlich hatte ich die Gewürze verwechselt und das Apfelmus mit Curry statt mit Zimt überstäubt. Ich schluckte es tapfer und spülte den eigenwilligen Geschmack mit einem großen Schluck Saft hinunter. Die kleinen weißen Keramikdosen für die Gewürze sahen alle gleich aus. In der Eile habe ich nicht auf die Aufschrift geachtet ...

...  alles geschehen in meiner dunklen Küche, weil ich mir das Licht anknipsen ersparen wollte, um nur keine kostbaren Filmminuten zu versäumen ... 

 

 

Kommentare

Humorvolles und Stilblüten

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  Kackendreist ... Der Höhepunkt des Karnevals stand kurz bevor. Zum Kaffee wollte ich mir einen Berliner gönnen, zumal die Auswahl jetzt am größten war. Diese Teilchen esse ich maximal zweimal im Jahr: zum Karneval und an Silvester als `Mitternachtshäppchen´ zum Sekt. Die Aussicht auf einen Berliner ließ mich geduldig anstehen. Der Kunde vor mir raffte seine große Brötchentüte, drehte sich auf der Sohle um und spurtete zurück. Was man nicht im Kopf hat, hat man … Um mir die verschiedenen Backwaren genau anzusehen, lehnte ich meinen Oberkörper leicht zurück. Tatsächlich wollte sich der eilige Mensch direkt vor mir durchquetschen, um seine vergessenen Wünsche zu äußern. Nicht mit mir. Ich beugte mich leicht nach vorn, klebte fast an der Glastheke und ließ ihn auflaufen. „Ups“, meinte er nur grinsend mit einer Unschuldsmiene und umrundete mich schließlich. Geht doch! Sein Verhalten war ihm aber keinesfalls bewusst. Das ist – leider – ein verbreitetes Phänomen. Immer, wenn ich mir irgendw
                `Wir´ alle wünschen Euch ein schönes Wochenende!  
          Es wäre sehr erfreulich, würden sich hier auf meinem Blog einige Leserinnen und Leser finden, die meine Leidenschaft für Blutbäder und Humor teilen.  Auch über die eine oder andere Zeile bzw. einen Kommentar  würde ich mich freuen.   Darum starte ich hier mit Elises erstem Fall als `Versuchsballon´ ... Elise - kein Mord ohne ihre Expertise Kapitel 1 Die Nachtaktiven Vorsichtig tastete sie sich zwischen dicken Baumwurzeln und verstreuten Steinen vorwärts. Ein fahler Lichtschein des Neubaus gegenüber erhellte die Dunkelheit. Zwei unterschiedlich große Schatten prallten mit voller Wucht aufeinander, vier Hände fuchtelten wild in der Luft. So´ n Mist. Der ausgetretene und matschige Trampelpfad hinter der kleinen Wohnsiedlung schlängelte sich an Büschen und Bäumen vorbei, kreuzte eine große Wiese, ein kleines Waldgebiet und durchquerte einen winzigen Park mit seicht plätscherndem Flüsschen bis ins Dorf-Zentrum. Eine beliebte und gern genutzte Abkürzung jenseits der einzigen
Nur Fliegen ist schöner ... Allmählich wurde ich unruhig und rutschte nervös von einer Po-Backe auf die andere. Mein Heimatbahnhof nahte. Ich wollte nur noch nach Hause, um den Rest des Abends beim kleinen Imbiss abzuschalten, bis es am nächsten Tag wieder `on Tour´ ging. Quer durch NRW innen Pott. Gerade noch ein paar Kilometer und ich hätte es geschafft. Endlich. Nach einem 14-Stunden-Tag. Diverse Fußmärsche, Bahnfahrten und Dienst-Ableistung inklusive. Unvermittelt ruckelte der ICE und stoppte kurz vor dem Ziel. Ein knapper Satz als Blitz-Info schrillte uns aus dem Lautsprecher entgegen. Die Qualität der Durchsagen ist grottig. Bei meinen vielen Dienst-Reisen quer durch Deutschland habe ich feststellen müssen, dass manche (wichtigen!) Ansagen einfach untergehen. Entweder wird zu schnell gesprochen, undeutlich oder die Ton-Qualität lässt zu wünschen übrig. Gar keine Informationen gibt´s dann auch noch ... Weil der Ton auch dieses Mal derart schlecht war, verstand ich im wahrsten Sin
Odyssee oder Affentheater?   Einer lieben Kollegin von mir tatsächlich passiert.  Kollegin X. hatte den wohlverdienten Ruhestand vor Augen. Endlich. Und um eventuellen Fragen beziehungsweise Bemerkungen vorzubeugen: Ja, auch vom Öffentlichen Dienst muss man sich erholen ...  Um ihre Anonymität zu wahren, nenne ich sie hier Kollegin X. Sie malte sich ihre neu gewonnene Freizeit in den herrlichsten Farbtönen aus und schwärmte von ihren künftigen Projekten, die sie wildentschlossen angehen wollte. So weit, so gut. Nur noch eine Kleinigkeit trennte sie von ihrer `Freiheit´. Da sie sich auch tageweise im homeoffice (dienstlich) in der Verwaltung beschäftigte, musste sie nur noch ihr technisches Equipment wie PC, Drucker, Rechner usw. zurückgeben. Weil ihr Dienstort ein paar hundert Kilometer entfernt lag und die Ausstattung sehr umfangreich und ultra-schwer war, musste sie jemanden finden, der ihre Geräte dorthin zurück brachte. Ein schwieriges Unterfangen, denn die meisten Kollegen (für di