Neulich habe ich von einer interessanten, vielversprechenden Methode erfahren.
"Waaas ? Nochmal bitte". Ich bat meine Mutter um Wiederholung des Gehörten, da ich kaum glauben konnte, was sie mir berichtete. Kürzlich hatte sie eine interessante Sendung im Fernsehen geschaut und eine Pferdebehandlung live miterlebt. Diese Tatsache an sich ist nicht komisch; doch die Art und Weise erheiterte mich enorm. 🐴 "Der spezielle Pferdezahnarzt hatte eine super Behandlungsmöglichkeit, den Tieren die Angst vor ihm und seiner Behandlung zu nehmen". Meine Neugier war erwacht. "Ein spezieller Pferdezahnarzt ? Vermutlich ein Veterinär". "Leider wurde nichts dergleichen in dem Bericht erwähnt". "Vielleicht ein Humanmediziner mit spezieller Ausbildung ?" unkte ich und stellte mir meinen zierlichen Hausarzt als kernigen Pferdedoktor vor. Das Bild schoß mich eindeutig ins Lachen. "Und wie lief diese Behandlung ab ? Was war daran so besonders ?" "Er hat gesungen ... einem der tierischen Patienten hat er laut Operettenmelodien vorgeschmettert". "Wie bitte ?" Um mich war es geschehen. "Das Tier beruhigte sich tatsächlich, so dass er es gut behandeln konnte". Sekundenlang war es still in unserer Leitung. "Im Ernst ?" "Ja klar, ich habe es doch gesehen und gehört", bekräftigte meine Mutter.
Rein zufällig fiel unsere Unterhaltung zwischen meine beiden Termine, ebenfalls "zahnärztlicher Natur". Dabei überfiel mich ein Geistesblitz. Wäre diese Methode nicht auch auf die Humanmedizin übertragbar ? Gern würde ich mich als Probandin zur Verfügung stellen, weil ich Musik liebe. "Mama, ich überlege Dottore Coppola anzurufen und mal nachzufragen, ob er mir während der Behandlung etwas vorsingen möchte ..." Spontan juchzte meine Mutter in den Hörer. Intuitiv riss ich diesen weit weg vom Ohr, um keinen Hörsturz zu riskieren. Vor lauter Albernheit konnte ich meiner Mutter meine Vorschläge kaum unterbreiten. Immer wieder bremsten mich kleine Lachanfälle aus. "Arie bei Wurzelbehandlung und Füllung". Falls er auf meinen Vorschlag einginge, gäbe es im Vorfeld noch viele offene Fragen zu klären; denn mein nächster Termin war in greifbare Nähe gerückt.Konnte ich vorab eine Wunsch-Liste mit meinen Lieblingsmelodien einreichen ? Sollte ich um Operetten- oder lieber flockige Musical-Melodien bitten ?
Verfügte mein Doc über ein angemessenes Repertoire ?
Die wichtigste aller Fragen: Besaß er überhaupt stimmliche Qualitäten ? In welcher Stimmlage glänzte er ? Heldentenor oder Chorknabe ?
Ich sah den Doktor vor mir. In den vierzigern, gut aussehend und sehr dynamisch, was seine Fähigkeiten als Zahnarzt betraf. Vermutlich war er Tenor. Und gäbe sogar einen Helden-Tenor ab, gelänge es ihm, mir die Angst vor dern unangenehmen Verarztung rein gesangstechnisch zu nehmen. Konnte ich vorab um eine Stimmprobe bitten ? Sein Einverständnis vorausgesetzt. Hoffentlich wäre er am Tag meiner Behandlung nicht indisponiert ... 🙏
Da ich nichts gern dem Zufall überlasse, habe ich natürlich auch für seine Assistentinnen vorgesorgt. Sie könnten dann den Background-Chor geben, um das lästige Surren des Bohrhammers zu übertönen ...
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