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Zeitnot oder Gelenkschmerzen

 Scheinbar gibt es in unserer Gesellschaft mehr Männer, die erheblich leiden, als ich bisher angenommen habe. Die Begegnung mit einem solchen Exemplar setzte einen umfassenden  Gedankenprozess in Gang und veranlasste mich zum Umdenken. Das Phänomen häufte sich in kürzester Zeit. Dabei schien es sich um typisch männliches Verhalten zu handeln. Nicht nur intensive Überlegungen, sondern auch reale Beobachtungen ließen eindeutig darauf schließen. Bei meinen Geschlechtsgenossinnen habe ich dieses Verhalten nur selten bemerkt. Egal ob ich beim Einkaufen oder Schaufenster-Bummel unterwegs war, "es" passierte mir nicht selten. 

Vor kurzem stand ich bei meiner bevorzugten Bäckerei vor der gläsernen Theke und wartete geduldig auf eine Bedienung. In der Zwischenzeit guckte ich mir das vielseitige Angebot verschiedenster Backwaren an. Schließlich hatte ich meine Wahl getroffen. Ein Kunde, welcher den Laden mit ausholenden Schritten fast verlassen hatte, machte auf der Sohle kehrt und  hastete hinter mir her, um sich erneut anzustellen. Vermutlich hatte er etwas vergessen. Eine Verkäuferin schnitt mein Brot auf. Währenddessen sah ich mir die sehr appetitlich wirkende "heiße Theke" genau an. Weil die Theke sehr lang war, lehnte ich meinen Oberkörper leicht zurück. Unverzeihlich, wären mir Pasta oder Sauerkraut mit Pürree entgangen ... Der eilige Kunde raffte seine Tüte und den Coffee-to-go und strebte schnell dem Ausgang zu. Mit einer Vierteldrehung wandte er sich mir zu ... und wollte sich tatsächlich zwischen der Theke und mir hindurchquetschen, obwohl ich nahe davor stand. Moment, so nicht. Intuitiv ruckte ich mit einer leichten Bewegung nach vorn, so dass ich fast am Tresen klebte. Auch auf die Gefahr hin, dass dieser Mensch auflief. Was beinahe passiert wäre ... hoppla, aufpassen ! Dieser Mensch schien über sein Verhalten nicht nachgedacht zu haben. In allerletzter Sekunde zuckte er zurück und "umrundete" mich.

Dieses Auftreten ist mir in der Vergangenheit öfter aufgefallen. Es ist fast schier unmöglich, vor Schaufenstern oder Regalen zu verweilen, um die Ware in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Irgendjemand stört immer ... Bisher habe ich ein solches Verhalten nicht ergründen können, bis mich ein Geistesblitz auf folgende zwei Theorien gebracht hat: 

Entweder sind die Herren der Schöpfung allesamt in chronischer Zeitnot und wollen sich "den Umweg von zig Metern um mich herum" ersparen ... (dabei bin ich schlank !) oder sie leiden an erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen. Hierbei bedeuten natürlich zwei oder drei Schritte "Umweg" erhebliche Probleme. Inzwischen habe ich eine starke Vermutung über ein mögliches Krankheitsbild. Allerdings erschließt sich mir nicht eindeutig, ob es sich bei den eventuellen Unbilden der Herren um Arthrose oder Arthritis handelt ...  

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Humorvolles und Stilblüten

  Magisches `A´ ...   Abenteuer Ich Ich zögere noch … Ich fackel´ nicht mehr. Ich beginne jetzt – entschlossen. Erleichterung!     Abenteuerlich sind sie alle Mal. Egal ob Anfänge oder Umbrüche. Sie ähneln oftmals einer Achterbahn-Fahrt. Dabei unterscheide ich zwischen zwei Arten von Anfängen: einem aktiven und einem passiven Anfang. Der Anfang aus eigenem Antrieb auf der einen und dem Anfang, der durch äußere Umstände nötig ist, auf der anderen Seite. Dabei kann ein `Beginnen´ durchaus positiv sein. Wird man allerdings zu einem Neuanfang gezwungen, beispielsweise durch eine unverschuldete Krise, sieht man sich mit Unwägbarkeiten konfrontiert, die sich nicht gut einschätzen lassen. Sie zu beheben bedeutet harte Arbeit und auch die Auseinandersetzung mit sich selbst. Zu einem Anfang, egal ob im privaten Umfeld oder beruflichen Bereich, gehört nicht nur eine große Portion Mut, sondern auch Selbstvertrauen und Zuversicht, dass er gelingt. Dabei halte ich aktives Anfangen aus eigenem Antri
  Kackendreist ... Der Höhepunkt des Karnevals stand kurz bevor. Zum Kaffee wollte ich mir einen Berliner gönnen, zumal die Auswahl jetzt am größten war. Diese Teilchen esse ich maximal zweimal im Jahr: zum Karneval und an Silvester als `Mitternachtshäppchen´ zum Sekt. Die Aussicht auf einen Berliner ließ mich geduldig anstehen. Der Kunde vor mir raffte seine große Brötchentüte, drehte sich auf der Sohle um und spurtete zurück. Was man nicht im Kopf hat, hat man … Um mir die verschiedenen Backwaren genau anzusehen, lehnte ich meinen Oberkörper leicht zurück. Tatsächlich wollte sich der eilige Mensch direkt vor mir durchquetschen, um seine vergessenen Wünsche zu äußern. Nicht mit mir. Ich beugte mich leicht nach vorn, klebte fast an der Glastheke und ließ ihn auflaufen. „Ups“, meinte er nur grinsend mit einer Unschuldsmiene und umrundete mich schließlich. Geht doch! Sein Verhalten war ihm aber keinesfalls bewusst. Das ist – leider – ein verbreitetes Phänomen. Immer, wenn ich mir irgendw
                `Wir´ alle wünschen Euch ein schönes Wochenende!  
          Es wäre sehr erfreulich, würden sich hier auf meinem Blog einige Leserinnen und Leser finden, die meine Leidenschaft für Blutbäder und Humor teilen.  Auch über die eine oder andere Zeile bzw. einen Kommentar  würde ich mich freuen.   Darum starte ich hier mit Elises erstem Fall als `Versuchsballon´ ... Elise - kein Mord ohne ihre Expertise Kapitel 1 Die Nachtaktiven Vorsichtig tastete sie sich zwischen dicken Baumwurzeln und verstreuten Steinen vorwärts. Ein fahler Lichtschein des Neubaus gegenüber erhellte die Dunkelheit. Zwei unterschiedlich große Schatten prallten mit voller Wucht aufeinander, vier Hände fuchtelten wild in der Luft. So´ n Mist. Der ausgetretene und matschige Trampelpfad hinter der kleinen Wohnsiedlung schlängelte sich an Büschen und Bäumen vorbei, kreuzte eine große Wiese, ein kleines Waldgebiet und durchquerte einen winzigen Park mit seicht plätscherndem Flüsschen bis ins Dorf-Zentrum. Eine beliebte und gern genutzte Abkürzung jenseits der einzigen
Nur Fliegen ist schöner ... Allmählich wurde ich unruhig und rutschte nervös von einer Po-Backe auf die andere. Mein Heimatbahnhof nahte. Ich wollte nur noch nach Hause, um den Rest des Abends beim kleinen Imbiss abzuschalten, bis es am nächsten Tag wieder `on Tour´ ging. Quer durch NRW innen Pott. Gerade noch ein paar Kilometer und ich hätte es geschafft. Endlich. Nach einem 14-Stunden-Tag. Diverse Fußmärsche, Bahnfahrten und Dienst-Ableistung inklusive. Unvermittelt ruckelte der ICE und stoppte kurz vor dem Ziel. Ein knapper Satz als Blitz-Info schrillte uns aus dem Lautsprecher entgegen. Die Qualität der Durchsagen ist grottig. Bei meinen vielen Dienst-Reisen quer durch Deutschland habe ich feststellen müssen, dass manche (wichtigen!) Ansagen einfach untergehen. Entweder wird zu schnell gesprochen, undeutlich oder die Ton-Qualität lässt zu wünschen übrig. Gar keine Informationen gibt´s dann auch noch ... Weil der Ton auch dieses Mal derart schlecht war, verstand ich im wahrsten Sin
Odyssee oder Affentheater?   Einer lieben Kollegin von mir tatsächlich passiert.  Kollegin X. hatte den wohlverdienten Ruhestand vor Augen. Endlich. Und um eventuellen Fragen beziehungsweise Bemerkungen vorzubeugen: Ja, auch vom Öffentlichen Dienst muss man sich erholen ...  Um ihre Anonymität zu wahren, nenne ich sie hier Kollegin X. Sie malte sich ihre neu gewonnene Freizeit in den herrlichsten Farbtönen aus und schwärmte von ihren künftigen Projekten, die sie wildentschlossen angehen wollte. So weit, so gut. Nur noch eine Kleinigkeit trennte sie von ihrer `Freiheit´. Da sie sich auch tageweise im homeoffice (dienstlich) in der Verwaltung beschäftigte, musste sie nur noch ihr technisches Equipment wie PC, Drucker, Rechner usw. zurückgeben. Weil ihr Dienstort ein paar hundert Kilometer entfernt lag und die Ausstattung sehr umfangreich und ultra-schwer war, musste sie jemanden finden, der ihre Geräte dorthin zurück brachte. Ein schwieriges Unterfangen, denn die meisten Kollegen (für di