Allmählich wurde es Zeit, mir Gedanken um die gesundheitlichen Belange zu machen. Der Umfang des Gatten gewann langsam aber stetig an Stärke. Natürlich trug er nicht die Verantwortung für seinen Zustand. Ich allein war Schuld. (O-Ton des Gatten: "weil Du zu gut kochst") Auf die Idee, sich den Teller n i c h t mehrmals vollzuladen, kam er nicht ... Seine offensichtliche Gewichtszunahme beobachtete ich mit zunehmender Skepsis. Ernsthaft machte ich mir Gedanken über mögliche gesundheitliche Folgen. Dennoch gab es eine Lösung: die hieß Sport ! Seit geraumer Zeit überlegte ich, welche Sportart uns interessieren könnte. Ein Fitnessstudio kam nicht in Frage. Außerdem sollte die sportliche Betätigung auch Spaß machen. Ich wollte mich gern anschließen; denn Bewegung konnte nie schaden. Jetzt musste ich nur noch den passenden Sport finden und dem Gatten schmackhaft machen. Ich googelte die verschiedensten Arten und Vereine, die diese anboten. Das war nicht so einfach, da der Gatte sehr in seinem Beruf eingespannt war und über wenig freie Zeit verfügte.
Elektrisiert sprang ich auf. Das war`s ! Die Idee schlechthin. Ein Flyer im Internet brachte mir die zündende Idee, die ich dank meiner Kreativität einfach erweitert habe. Die Vorteile dieser beiden Sportarten lagen klar auf der Hand. Wir sparten Zeit-raubende An und Abfahrtszeiten, teure Kursgebühren und Club-Beiträge, Fahrtkosten inklusive. Um mir ein genaueres Bild zu machen, trat ich vor die Terrassentür und verschaffte mir einen Überblick über unseren gesamten Garten. Terrasse und Grünfläche boten genügend Platz für die angedachten Aktivitäten. Wir brauchten nur noch zwei Gymnastikmatten und konnten in Kürze loslegen ...
... mit Gardilates und Terroga: Ich habe mir erlaubt, die englische Form zu wählen, um meine Wortschöpfung an die Moderne anzupassen: Garten verquickt mit Pilates (wobei Gardilates deutlich besser klingt als das "spießige" Gartilates). Terroga, ein Zusammenschluss von Terrasse und Yoga (= Sportliches auf der Terrasse)
PS.: Der Gatte schien einverstanden. Er wies mich nur auf eine minimale Kleinigkeit hin, die ich in meiner Euphorie überhaupt nicht bedacht hatte. "Klingt alles schön und gut, was aber wird in den Wintermonaten ? Gardilates und Terroga mitten im Freien, möglichen Wetter-Unbilden gnadenlos ausgeliefert ... ohne jeglichen Schutz - ist bei 10 Grad unter Null nicht sehr prickelnd". Oft bedauerte ich, dass sich meine Schlagfertigkeit meistens erst im Nachhinein zeigte. Dank einer blitzartigen Eingebung konnte ich seine Bedenken sofort zerstreuen und ihn besänftigen: "Aber Schatz, wer wird denn so empfindlich sein ... von Null bis minus fünf Grad trainieren wir unsere Abwehrkräfte ..."
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