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Marsch-Verpflegung für unterwegs ...

"Guck`mal da drüben", machte mich meine Kollegin Ilona leise aufmerksam. Sie deutete auf zwei Sitzreihen weiter vor uns. Schräg gegenüber saß ein Mann allein auf einem Zweier-Platz. Wir waren auf der Fahrt zu unserer Einrichtung und hatten uns zufällig im gleichen Zug getroffen. Natürlich setzten wir uns zusammen; denn wir beide hatten immer jede Menge Gesprächsstoff. Auch am frühen Morgen.  Der einzelne Mann in den fünfzigern hatte augenscheinlich Durst. Lässig setzte er sich eine  Flasche an die Kehle und schluckte und schluckte ... Gezählt habe ich die Schlucke nicht - aber meinem Gefühl nach zu urteilen, musste er die Flasche mindestens bis zur Hälfte geleert haben. Meine Blicke wanderten hin und her. Zu dem Fahrgast und wieder zurück zu meiner Kollegin. Sie rollte mit den Augen und grinste nur.  Er trank - ein Fläschen Piccolo ... und ich bekam einen Heidenschreck. Dabei dachte ich an den Magen des Unbekannten. Sollte ihm das "Prickelwässerchen" so früh am Morg

... wenn das Schule macht ...

  "Wir sollten Firma Brenner anrufen, bald", meinte ich zum Gatten, als mein Blick auf den Kalender fiel. "Es ist schon recht frisch und die Kälte läs sicher nicht mehr lange auf sich warten". Seit ein paar Tagen konnten wir uns ohne Heizung kaum in unserem großen Badezimmer aufhalten; denn der Herbst zeigte sich bereits von seiner kühlen Seite. "Der Heizkörper macht so eigenartige Geräusche - er gluckert wenn ich ihn anwerfe und" "kein Problem, der muss nur entlüftet werden", äußerte der Gatte fachmännisch und winkte locker ab. "Morgen früh regel`ich das, nor vor dem Büro". "Wie jetzt, Du kannst das ?" Ich war erstaunt, denn in Fragen rund um handwerkliche Belange war er vollkommen talentfrei. "Natürlich, das hat mir Herr Brenner mal gezeigt", beruhigte er mich. "das geht ratzfatz".  Am nächsten Morgen tigerte der Gatte mit diversen Werkzeugen unter dem Arm nach oben. Er würde doch nicht etwa aufgrund sein

LAP*... in der Krise

"I bin hi". Ein tiefes Seufzen drang an ihr Ohr. Wie jeden Abend vor dem Schlafengehen telefonierten die beiden. "Hallo, mein Schatz. Dir auch einen guten Abend", lachte Britta. Nach etlichen Monaten Fernbeziehung wusste sie ihren Liebsten zu nehmen, nur allzu genau kannte sie inzwischen seine Marotten auf seine Befindlichkeit. Deshalb sah sie auch locker über manche dramatische Äußerung von ihm hinweg. "War was Besonderes ?" Sie kuschelte sich gemütlich in ihre Decken und zupfte sich das Kissen im Rücken zurecht, wohl wissend, dass die Gespräche mit ihrem Liebsten zu endlosen Telefonaten wurden. Die Uhr zeigte fast Mitternacht. Britta und Benedikt lebten eine Fernbeziehung. Er lebte einige hundert Kilometer entfernt in München, während sie weiterhin in ihrer ostwestfälischen Heimatstadt einem gut dotieren Job nachging. "I bin oafach grod miad, kaputt und fui mi totoi gstresst ... bei den nervign Leidn, übahabt koa Wunda". Benedikt verfiel immer,

Ericos "appe" Stange oder ärztliche Demontage

  Mediziner sollten ihrer Berufwahl kritisch gegenüber stehen. In zweierlei Hinsicht. Nicht nur dem Umgang mit den Leidenden, die ihnen anvertraut werden, sondern auch manchen (unvermeidlichen) Hausbesuchen kommt große Bedeutung zu.  "Hätte ich das voraus geahnt, was wäre mir erspart geblieben !". Isa legte die Handflächen aneinander und schickte ein Stoßgebet nach oben. Seufzend. Sie war die Mutter eines Klassenkameraden meiner Tochter. Bei einigen Elternabenden saßen wir zusammen und lernten uns näher kennen. Gesprächsstoff hatten wir jede Menge. Sie war Klassenpflegschafts-Vorsitzende in der Klasse ihrer jüngeren Tochter, engagierte sich ehrenamtlich und mischte in den Verwaltungen einiger Vereine mit. Zufällig trafen wir uns in der Stadt vor dem kleinen Laden in der Hauptfußgängerzone. Ich hatte meinen Einkauf gerade erledigt, während sie energisch auf den Eingang zusteuerte. "Was ist denn passiert ? Das klingt hochdramatisch", meinte ich gespannt.  "Neulic

Trendsportarten im Hause Kather

Allmählich wurde es Zeit, mir Gedanken um die gesundheitlichen Belange zu machen. Der Umfang des Gatten gewann langsam aber stetig an Stärke. Natürlich trug er nicht die Verantwortung für seinen Zustand. Ich allein war Schuld. (O-Ton des Gatten: "weil Du zu gut kochst") Auf die Idee, sich den Teller   n i c h t   mehrmals vollzuladen, kam er nicht ...  Seine offensichtliche Gewichtszunahme beobachtete ich mit zunehmender Skepsis. Ernsthaft machte ich mir Gedanken über mögliche gesundheitliche Folgen. Dennoch gab es eine Lösung: die hieß Sport ! Seit geraumer Zeit überlegte ich, welche Sportart uns interessieren könnte. Ein Fitnessstudio kam nicht in Frage. Außerdem sollte die sportliche Betätigung auch Spaß machen. Ich wollte mich gern anschließen; denn Bewegung konnte nie schaden. Jetzt musste ich nur noch den passenden Sport finden und dem Gatten schmackhaft machen. Ich googelte die verschiedensten Arten und Vereine, die diese anboten. Das war nicht so einfach, da der Gatte