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Es werden Posts vom September, 2020 angezeigt.

In sicheren Händen

Zuweilen ist es sehr beruhigend zu wissen, wer bei einer Veranstaltung, welcher Art auch immer, neben einem sitzt. So geschehen, als meine Mutter und ich nach langer Zeit wieder einmal gemeinsam "auf der Piste" waren ...  Erwartungsvoll setzte ich mich und harrte der Dinge, die auf mich zukommen sollten.  In der Hoffnung auf den gesamten Überblick hatten wir unsere Plätze mit Bedacht ausgeguckt. Das Halbrund der Sitzreihen war stufenförmig angeordnet. Wir wählten die dritte Reihe, direkt gegenüber der Bühne. Welches Event ich auch besuchte, mit der Platzwahl hatte ich fast immer Pech. Es schien nur Riesenmenschen zu geben. Und ausgerechnet diese setzten sich immer direkt vor mich, so dass ich immer in Schieflage rechts oder links an dem Riesen vorbeisehen musste, wollte ich das Geschehen auf der Bühne wenigstens einigermaßen verfolgen. Von anschließenden Kopf- und Nackenproblemen möchte ich gar nicht erst sprechen.  Inzwischen füllte sich der Saal und die letzten freien Plätz

Mutig in die Natur

Heute sollte es soweit sein. Das Mega-Ereignis des Herbstes stand kurz bevor. Seit Tagen wurden wir von unserem Lokalsender, sogar mehrmals täglich, vor dem bevorstehenden Supergau gewarnt. Ein heftiger Sturm sollte zu einem gigantischen Orkan mutieren und durch unser Örtchen fegen. Kritisch betrachtete ich den Horizont. Meine Blicke schweiften über die Tannen vom Garten gegenüber. Sachte schwangen feine Zweige im aufkommenden Wind hin und her. In weiser Voraussicht hatte ich in den vergangenen Tagen größere Keramikgefäße und Amphoren mit Metern von Plastikfolie umwickelt und festgezurrt, damit sie sich nicht in unberechenbare Geschosse verwandelten. Empfindliche Kleinteile brachte ich im Schoppen in Sicherheit. Ich saß am Laptop und schaute skeptisch in das bizarre Wolkenwirrwarr am Horizont. Die weißen Wattebäusche ballten sich zu üppigen Gebilden zusammen und nahmen ein bedrohliches Dunkelgrau an. Mit atemberaubender Schnelligkeit zogen sie an meinen Blicken vorüber. In der Vorhersa

Alles für die Gesundheit ...

 "Hallo Elsbett ttt ... das ist ja eine Überraschung !" flötete eine Stimme laut an mein Ohr. Intuitiv guckte ich zur Seite. Ups, hoffentlich ließ ihr schwerer Rucksack die hagere Trägerin nicht zu Boden stürzen. Ich hatte massive Bedenken. Die spindeldürre, lange Frau mit den eisgrauen, aalglatten Strähnen war ein extremes Leichtgewicht. Die helle Jeans schlotterte nur so um ihre Beine. Sie hätte besser zu einer kleineren Größe gegriffen. Obwohl, dann konnte sie Schwierigkeiten mit der Länge haben ... Von der Optik her vermutete ich sie eher auf einer Trecking-Tour als in unserer noblen Altstadt. Ihre Füße steckten in groben Wanderstiefeln und ihre verblichene Anorak-Jacke schien in die Jahre gekommen. Ein breites, selbstgestricktes (?) Stirnband in knalligem Orange hielt die grauen Strähnen im Zaum. Sie beugte sich zu ihrer Gesprächspartnerin, einen Kopf kleiner, spontan hinunter und herzte diese zwischen Fußspray und Inkontinenz-Einlagen. "Oh, Marga. Wie schön. Du, ic

Zugfahren - ein Abenteuer (?) ...

                                                                                                      ...😎 Ein Rucksack hat sich in der Tür verheddert hoffentlich wird er nicht geschreddert der kleine Mann ehemals ganz keck wird kreidebleich vor Schreck !   Ein Reißverschluß der klemmt der Besitzer um sein Leben rennt er hat die Zeit total verpennt ein Riesenpech, wie er es nennt !   Jemand kommt noch angewetzt völlig abgehetzt um den Zug noch zu erwischen keine Zeit, sich mit Kaffee zu erfrischen er hört ihn in der Ferne nur noch zischen !   Pendler strömen kreuz und quer tagtäglich werden`s mehr und mehr  in der Bahn herrscht dichtes Gedränge  selbst in allen Gängen  Fahrgäste nur schlaff in den Seilen hängen !  Ein Geschiebe hin und her ein Wachmann drückt entschlossen nach  lässig winkt er ab liebe Leute, ruhig bleiben, da geht noch mehr !  Das Fahren mit dem Zug oftmals reiner Selbstbetrug  Erfahrungen machen aber - immer noch - klug ...  !!!

Der Gatte sieht rot ...

"Probier mal, sind die nicht köstlich ?" Der Gatte schob mir den Teller mit den kleinen, leuchtend roten Kugeln hin. "Lecker, nicht ?" Ich konnte ihm nur beipflichten. 🍅 Der Kollege des Gatten trug erheblich zu unserer Unstimmigkeit bei. Gänzlich unbeabsichtigt. Seit kurzem war er stolzer Besitzer eines Schrebergartens und vom Ehrgeiz besessen, Bio-Obst und Gemüse für den eigenen Bedarf selbst anzubauen. In letzter Zeit brachte Frederic diversen "Probier-Schälchen" mit. Dankbar probierten wir Zucchini, Himbeeren und Tomaten. Eines Abends saßen wir zusammen beim Essen in unserer Mini-Küche, als er unvermittelt aufsprang und mich stürmisch umarmte. Fast verschluckte er sich dabei an einer Mini-Frikadelle. "Was ist los ?" Ich war perplex. "Du magst doch auch Tomaten liebend gern ?" "Sicher, weißt Du doch". Anhand der Art der Fragestellung war ich mir sicher, dass er eine bestimmte Absicht verfolgte. Lange musste ich nicht warten

"Müssen müssen" oder Not kennt keine Grenzen

    Es war zur Zeit der Fußball-WM. Da ich glühende Anhängerin dieses Groß-Ereignisses bin, konnte ich mir meine absolute Lieblings-Partie nicht entgehen lassen. Heute Abend spielte Deutschland vs. Italien. Ich liebte die Dramatik unseres Gegners, mit der leidenschaftlich gefightet wurde. Vor allem denke ich dabei an die Szenen, in der die Helden auf dem Platz (nach einer (kleinen) Rangelei) um ihr Leben bangten und fast dem Tod geweiht waren, während sie sich für ihr Vaterland opferten. Dieser Kampf um Leib, Leben und Ehre gab dem sportlichen Wettkampf eine unterhaltsame Note.  In einem Anfall von ungeheurer Cleverness stellte ich Getränke und einen kleinen, vorbereiteten Imbiss parat. (Während bedeutender Fußballspiele blieb im Hause Kather die Küche kalt) Ein kleiner Obstteller lieferte die notwendigen Vitamine. Bei diesem Spiel, besser gesagt Drama, brauchte ich sie mehr denn je. Gesetzt den Fall, dass ich mich "außer Plan mässig" erleichtern musste und just in dem Augenb

Aufregende Nacht ...

"Guten Morgen, liebe Kollegin ... na, war der Nachmittag so anstrengend?" feixte sie, als wir uns in der kleinen Teeküche unserer Abteilung trafen. Aufmerksam hatte sie mein Gähnen beobachtet. "Nein, eher die Nacht" erwiderte ich spontan. "Deshalb auch die Blässe um Deine Nase ... hast wohl kaum geschlafen" musterte sie mich mit einem Grienen. "Kannst Du laut sagen, es war eher ein Dämmerzustand", seufzend nahm ich mir einen Kaffee, von dem ich mir morgendliche Frische erhoffte. Elena schien zu überlegen und grinste mich vielsagend an: "Bewegung ist immer gut". "Nun ja, Bewegung ... tatsächlich war die Nacht so etwas von anstrengend, puh". Noch die Gedanken daran ließen mich erschauern. "Dieses Hin und Her, und das über Stunden".  Ein wenig atemlos stellte sie ihre Tasse ab. Die Neugier stand ihr förmlich auf der Stirn geschrieben. "Los, komm und erzähl`, endlich mal was Aufregendes in diesem öden Laden", d

ein weiteres Vorbild

Vorbildliches Verhalten ist verbreiteter, als man allgemein annimmt. Das Bewusstsein dafür steigt stetig. Davon konnte ich mich neulich höchstpersönlich überzeugen.   "Es war ein toller Nachmittag", meinte ich zu meiner langjährigen Freundin beim Abschied. "Das nächste Mal bei uns", lachte ich und wollte gerade mein Auto besteigen, als wir von lautem Getöse abgelenkt wurden. Ein Motorrad bretterte die kleine Straße entlang und steuerte direkt auf uns zu. Tina und ich wechselten stumme Blicke. Das Motorrad war mit einem Seitenwägelchen ausgestattet. "Dass es in der Neuzeit noch so etwas gibt". Ich war perplex. Meine Freundin war ebenfalls fassungslos. Tina wohnte mit ihrer Familie ausgesprochen ländlich, die nähere Umgebung war sehr spärlich besiedelt. Die nächsten Nachbarn, Familie Ordelheide, waren Agrarier in der vierten Generation und bewirtschafteten die Felder am Ende des Weges. Außerdem hatten sie einen kleinen Hofladen, in dem sie mit Liebe und Leid

Leuchtendes Vorbild

 Mein Vorhaben musste ich in die Tat umsetzen. Sofort. Ich überlegte nicht lange, raffte meine Tasche, schwang mich in mein Wägelchen und steuerte den nächstgelegenen Blumenmarkt an, um ein paar Sommerblumen für den Garten einzufangen. Mit dem Einkaufswagen  schlenderte ich durch die gut sortierten und übersichtlichen Reihen mit Blumen und Grünpflanzen. Meine Blicke schweiften über die bunte Blumenpracht, als ich auf einen Herrn aufmerksam wurde.  Er war die Ruhe selbst. Gelassen saß er in einem Bereich inmitten einer Grünoase und lächelte, während der die Kundschaft beobachtete, die an ihm vorbei flanierte. Eilig schien er es nicht zu haben. Die Gärtnerei hatte in einer Nische vor dem Eingang des Freigeländes eine nette kleine Sitzecke eingerichtet. Diese war mit diversen Blumengestecken und verschiedenen Palmen, Gräsern und anderen Grünpflanzen dekoriert. Einige kleine Beistelltische, locker verteilt, boten verschiedene Dekorationsgegenstände an. Nachdem ich meine Runde gedreht  und

Zeit für Veränderungen ... bitter nötig

 Mal wieder etwas Stadtluft schnuppern, das wär`s, überlegte ich. Kurz entschlossen raffte ich Tasche und Jacke und fuhr in die City. Durch berufliche Verpflichtungen musste ich die Stadt ein wenig vernachlässigen. Leider. Jetzt nahm ich die günstige Gelegenheit wahr und freute mich auf ausgiebiges Bummeln. Langsam schlenderte ich an den zahlreichen Geschäften und Boutiquen entlang, um mir die verschiedenen Schaufenster anzuschauen. Intensiv war ich in die Auslage der feinen Boutique vertieft.  "Das ist die Lösung ! Du hast Dich wieder selbst übertroffen", murmelte ich leise vor mich hin, als ich plötzlich meinen Namen hörte und hinterrücks angesprochen wurde. "Nina ? Du hier ?". Spontan drehte ich mich um und erkannte sie sofort. Auch nach vielen Jahren hatte sie sich kaum verändert. "Wie gehts Dir ? Wo wohnst Du jetzt ? Was machst Du ?". Ich musste lachen. Neugierig war sie schon damals, eine damalige gute Freundin aus alten Schultagen. Ich atmete tief d

Man(n) wird alt ...

 Kollege B. hatte sich gerade einen Cappuccino aus dem Automat gezogen und gesellte sich zu uns. Stöhnend ließ er sich auf den Stuhl fallen. "Na, B., was geht?" fragte Kollege S. amüsiert. "Ist Dir nicht gut, Du bist so blass ?" meinte unsere mitfühlende Seele H. und bedachte B. mit einem mitleidigen Blick. "Ich glaub`, werde langsam alt". Frustrierte Worte aus dem Mund des sonst so lockeren Kollegen. Kollege B. war ein Garant für gute Stimmung. Er fand immer passende Worte und kommentierte selbst ernste Sachverhalte auf ganz eigene Art. Dabei hatte er die Lacher bei so mancher Zusammenkunft auf seiner Seite. "Wieso denn das ?" Kollege S. war perplex. "Du bist doch gerade mal", hinter seiner Stirn arbeitete es heftig "Ende fünfzig" "und selten krank, was willst Du mehr ?" ergänzte H.. Leichte  Empörung klang aus ihrer Stimme. "Siehst auch noch ganz tagger aus", bekräftige S. Unsere redefreudige Runde grinst

Ältere Semester - immer noch flott auf den Beinen

  Endlich sind wir in dem Zug, der uns auf dem schnellsten Weg zu unserer Dienststelle bringen soll. Nach einigem Umsteigen. Wir sind Berufs-Pendler und müssen einige hundert Kilometer zum Dienstort zurücklegen. Und die Zeit läuft. Bereits jetzt sind wir schon fast zwei Stunden unterwegs, rechnet man diverse Fußmärsche und U-Bahnfahrten zur Zugfahrt hinzu. In dem Gebiet, in dem wir unterwegs sind, herrscht zurzeit Ausnahmezustand. Zahlreiche Bahnhöfe und Brücken werden saniert. Zig Baustellen pflastern die gesamte Strecke. Das Unternehmen "Bahn" steht Kopf ... Aufatmend haben wir den Anschlusszug erreicht. Kaum haben wir uns Plätze organisiert, läßt uns die Durchsage des Personals aufhorchen. Wir trauen unseren Ohren nicht und wechseln stumme Blicke. Der Zug fährt einfach durch ! Ohne Halt an unserem Zielbahnhof ! (Darf er das so einfach ? ...) Mein Kollege B. erleichtert sich verbal: "Sonne Schei..." , guckt auf seine Armbanduhr und zückt zeitgleich sein Handy. Wir

Schmalspurpädagogen ...

 Dann und wann läßt manches männliche Wesen seine im tiefsten Inneren verborgenen Kenntnissen und Fähigkeiten freien Lauf und mobilisiert diese just zum richtigen Zeitpunkt. "Mann" erweist sich als Retter in allergrößter Not. Besonders in Situationen, in denen "Frau" das Steuer in Händen hält und der Gatte daneben sitzt. Er hat eine immens wichtige Funktion: die des Lehrers, (mir) besser bekannt als "Schmalspurpädagoge" ... Jedes Mal, wenn ich diesen Ausdruck meiner Mutter hörte, war ich amüsiert. Sie prägte ihn einst für "Dozenten" aller "soften Studien": Fahrlehrer, Tanzlehrer, Tennislehrer usw.. Vor und während des Einparkens hielt er ihr einen wissenschaftlichen Vortrag über das Zusammenspiel von Bremse und Kupplung. Hatte die Fahrerin absolutes Glück, verschonte er sie mit den Anfängen der Automobilgeschichte ... Er gab ihr einen Abriß der Unterschiede im Denken von Frau und Mann bezüglich physikalischer Vorgänge. Und dieser hatte

Most wanted woman ... oder wo ist Meike Mösch ? ...

 Abrupt bremste der silberne Wagen neben mir. Ich hörte, wie ein Fenster heruntergefahren wurde. Dann schallte ein "Junge Frau" an meine Ohren. Ich war gerade auf dem Weg ins Dorf, um im nahegelegenen Lebensmittelmarkt ein paar Einkäufe zu erledigen.                Der Autofahrer, ein Herrn in den Sechzigern, beugte sich weit über den Beifahrersitz in meine Richtung. "Meike Mösch ?" freundlich schaute er mich an. "Nein, Nina Kather" war mein erster Reflex, den ich just noch neben einem Grinsen unterdrücken konnte. "Können Sie mir sagen, wo ich Meike Mösch finde ?" wiederholte er im ganzen Satz. "Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Tut mir leid".  Der nette Herr schien in Nöten. "Haben Sie eine Straße ?" Ich war bemüht, dem Verzweifelten zu helfen. "Nein, sie hat nur gesagt, ich müsse bei Firma XY rechts abbiegen". Er überlegte kurz, dann erhellten sich seine Gesichtszüge: "Sie hat ein Carport ... und Kinder&q
 Namen Namen Namen ...   Namen für meine Personen zu finden bedeutet Stress pur die guten Einfälle wo bleiben sie nur ?   Lange Überlegung ist angebracht die Ideen kommen leider nicht  immer über Nacht   Doch so schnell gebe ich nicht auf lasse meinen Gedanken freien Lauf  setze liebend gern noch ein I-Tüpfelchen obendrauf Ich bin gewitzt denke ich verschmitzt und bin vom Denken ganz und gar verschmitzt - und siehe da - die Sache ist geritzt in Nullkommanichts !!! 

Großer Vertrauensbeweis

  Das ganze Ausmaß konnte ich noch gar überblicken. Beschwingt tanzte ich in mein Büro zurück, schloss die Tür hinter mir und ließ mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen. Dabei schaute ich in die milde Herbstsonne und ließ meine Blicke langsam über den Grünzug vor meinem Fenster schweifen. Dabei nahm ich das harmonische Bild gar nicht bewusst war, meine Gedanken kreisten allein um meine neue Tätigkeit. In den glühensten Farben malte ich mir mein zukünftiges Wirkungsgebiet aus. Wenn ich geschickt agierte, könnte ich sie zu einem wahren Feuerwerk ungeahnter Möglichkeiten ausbauen. Ja ich konnte aus dem Vollem schöpfen. Und das Allerbeste daran: ich konnte meine Phantasie und Kreativität voll ausleben.  Allein die Tatsache, dass meine Chefin mich mit dem Bereich betrauen wollte, zeugte von enormen Vertrauen. Ich würde ich ihr gut gemeintes Angebot annehmen, fest entschlossen, sie nicht zu enttäuschen.  "Eine Nacht darüber schlafen", wie allgemein Usus, musste ich nicht. Ganz

Ein Motiv macht kreativ !

  Blitzartig durchzuckte sie mich. Die Erleuchtung. Mein Problem war gelöst. Bingo, Volltreffer ! Seufzend hatte ich mich an das Sortieren der Gewürze im Küchenschrank gemacht, als mir die Lösung buchstäblich in die Hände fiel: ein Röhrchen mit Vanillestangen.  Weil ich gern mit dem Bleistift schreibe, ärgerte ich mich immer über die Minen, welche die Innenfächer meiner Handtasche verschmutzten. Ein Bleistift-Etui zu finden, war ein heikles Unterfangen. Aber dieses Problem gehört nun der Vergangenheit an. Der Vanillestange sei Dank ... Schnell leerte und säuberte ich das Röhrchen. Dann verstaute ich es mit einem gut gespitzten Bleistift im Seitenfach meiner Handtasche neben dem kleinen Notizheftchen. Ich bin gern vorbereitet auf mögliche besondere Situationen oder gar Sensationen, die mir zufällig "über den Weg" laufen könnten. Es wäre der reinste Horror, hätte ich dann kein Schreibzeug dabei ... was würde ich verpassen, und damit auch Sie/Ihr, (m)ein geschätztes Lesepubli

Ein Tag im ÖD ...

Ein spannender (Aus)Blick aus meinem Büro-Fenster ...  ("grün" soll beruhigend wirken ...)   ein aufregender Dienst-Tag ... Schwächelnd sitze ich vor dem PC denke an die vielen Meetings heute bin verzweifelt, ach herrje ! Von Anträgen und Formularen überrannt von einem müden Schauer übermannt Telefonate nicht zu knapp immerhin waren es "zwei", den ganzen Tag ! Dabei baue ich zusehends ab mache fast gänzlich schlapp kann mich kaum noch auf den Beinen halten muss zur Entspannung Origami falten  noch eine Email, die mich nervt mir dennoch alle Sinne schärft: Ich sollte nur an die Gesundheit denken meine Schritte schnell nach Hause lenken !  Mit allerletzter Kraft wanke ich zu meinem Lieblingssessel hin - doch - da liegt schon mein Dackelwelpe drin ! 

Der Herbst ist nah

Eindrücke vom Herbst Das Laub tönt sich allmählich bunt der Herbst, er stellt sich leise ein - beinah` von Stund` zu Stund` farbenprächtig glänzen Blätter in der blassen Sonne welch` liebliches Wetter !  Drachen angetrieben durch heftigen Wind fliegen ziellos hin und her oftmals wehen sie auch quer das gefällt so manchem Kind ! Stürme zerren unerbittlich an Ästen und Zweigen sie tanzen keinen zarten Reigen  hilflos trudeln die bunten Blätter hinab als gern gesehene Gäste rascheln in den Häuflein macht Riesenspaß einfach herrlich ist das !

Wow-Effekt im Schlafzimmer

Hoffentlich waren sie noch nicht ausverkauft; denn ich brauchte mehrere davon. Mit meinem Einkaufswagen wetzte ich durch sämtliche Reihen, bis ich endlich fündig wurde. Nun hatte ich die Qual der Wahl. Sollte ich zu einem kräftigen Azurblau oder eher dezentem Beige greifen ?  Unschlüssig stellte ich beide Eimer etwas entfernt von mir auf den Gang, um die Farbe auf mich wirken zu lassen. In diesem speziellen Fall sollte die Farbe eine untergeordnete Rolle spielen. Und doch ... Mutig traf ich meine Entscheidung und ordnete mich mit ein paar weiteren Kleinigkeiten in die Schlange vor der Kasse ein. Ich fühlte ihre Blicke in meinem Rücken. Während ich meine Artikel auf das Band stellte, bemerkte ich, wie die Kundin hinter mir sichtlich irritierte Blicke zwischen meinem Einkauf und mir hin und her warf. Zugegeben, ich amüsierte mich über den perplexen Gesichtsausdruck der Kundin. Das große Fragenzeichen in ihren Augen war kaum zu übersehen. Und auch ihre Frage schien ihr auf die Stirn ges

Konsequente Maßnahmen oder wenn gar nichts mehr geht ...

Manchmal muss "Frau" zu konsequenten Maßnahmen greifen um die Dinge entschlossen nach vorn zu bringen ... Wir saßen in lockerer Runde in unserem Tanz-Club und warteten auf die Aufforderung unseres Tanzlehrers zur ersten Tanz-Runde. Bei manchen Zusammenkünften schlugen die Wellen der Heiterkeit hoch über uns zusammen, so auch an diesem Abend. Das genaue Thema erinnere ich nicht mehr. Jedenfalls wogte die lange Tischreihe und eine Zote jagte die nächste. Einer unserer Mittänzerinnen standen die Tränen vor Lachen in den Augen, der Gatte schlug sich vor lauter Fez mit der Hand auf die Oberschenkel. Der Appell unseres Tanzlehrers kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die anderen seufzten sichtlich, wurden sie doch in ihrer amüsanten Unterhaltung unterbrochen. Zögerlich erhoben sich die Paare und gingen langsam auf das blanke Parkett. Der Gatte und Martin ließen sich nicht in ihrer heiteren Kommunikation stören. Margarete warf mir einen festen Blick zu, erhob sich entschlosse

Die Strafe läßt nicht auf sich warten

Sonderbare Welt ...   Etwas fehlte. Obwohl ich gemütlich war. Ich saß auf dem Sopfa und wartete auf das Abend-Programm. Nebenbei löffelte ich mein Dessert. Der Vorspann eines hochgelobten, vielfach angepriesenen Thrillers der Sonderklasse flimmerte bereits über den Bildschirm. Weil ich diese Filme liebe, wollte ich den Anfang auf keinen Fall verpassen. Mein Nachtisch schmeckte mir nicht, dabei mochte ich es (fast immer). Nur jetzt schmeckte es einfach nur fad. Ohne zu überlegen, sprang ich auf, wetzte in die Küche und langte im großen Eckschrank nach den Gewürzen, um meinem Apfelmus etwas mehr Geschmack zu verleihen. Blindlings fingerte ich nach der kleinen Streudose und würzte meinen Nachtisch mit einer dicken Schicht Zimt. Ich freute mich auf ein besseres Geschmackserlebnis. Um ja keine Szene zu verpassen, da schon der Beginn aufregend war und viel Spannung versprach, passierte das Alles in Windeseile. In Nullkommanichts nahm ich wieder meinen Platz in der ersten Reihe ein und verfol

Wenn Sie mal "pötig nissen müssen" ...

 Der Mann im Vorraum sprach mich direkt an. Scheinbar hatte er meine Ratlosigkeit bemerkt. "Wenn Sie noch etwas aushalten können ... meine Frau ist gleich soweit, dann müssen Sie sich keinen Chip von oben holen", klärte er mich auf. Wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht dringend müssen musste, dann musste ich es jetzt auf jeden Fall. Meine Tochter und ich saßen in einer Bäckerei mit Selbstbedienung in der Stadt und nahmen einen Imbiß zur Tischzeit, um eine Pause von unserem Einkaufs-Marathon zu machen. Ein natürliches Bedürfnis trieb mich eine Etage tiefer in die Keramik-Abteilung. Aufmerksam las ich den Aushang für die Benutzung des WC`s. Während der Mann mit mir sprach, nahm er die Haltung des heftigen Verdrängens an. (wie beherrscht man seine Blase?) Spontan ging er in die Knie und presste diese energisch  zusammen. Für einen besseren Stand formte er mit seinen Füßen ein größeres "A". "Schneepflug" kam mir sofort in den Sinn. Diese Haltung erinnerte mi